Ton, keine Scherben: Wie Stephan Winkler die Animation schuf, die Europe nicer macht.

Am Anfang war das Kneten: Gründungsmitglied Stephan Winkler produzierte ein kleines Kunstwerk für uns, das die Ziele von European Utopia e.V. in weniger als fünf Sekunden vermittelt. „Ich wollte zeigen, wie gebrannter Ton gegen jede Wahrscheinlichkeit zu Leben erblüht“, sagt der hauptberufliche Illustrator und Animation Designer.

Stephan formte für seine Komposition zuerst kleine Skulpturen aus Ton: Dornen-Ansätze, die größer werden, dann aufbrechen und sich in Blüten verwandeln. Jede der sieben Dornen vollzieht ihre Verwandlung in acht Schritten, so dass insgesamt 56 Objekte enstanden, die im Ofen gebrannt wurden. Anschließend fotografierte Stephan die Objekte einzeln ab, um die Bilder zu einem Stop-Motion-Film zu verarbeiten. Am Computer ordnete er die Motive hintereinander an, interpolierte Zwischenstufen und zeichnete zuletzt Ranken ein.

Die Animation wirkt anfangs wenig einladend: Zwei gekreuzte Äste versperren den Weg wie Stacheldraht an der EU-Außengrenze. Doch die Erstarrung bricht auf und am Ende erblüht etwas Schönes, Freundliches, Vielfältiges – das ist die Utopie.